Podcast „Selbstverständlich Positiv“
Neues Medium zum Empowerment von Menschen mit HIV gestartet
Zu einem offenen und selbstbewussten Leben mit HIV ermutigen und damit Diskriminierung entgegenwirken – das ist das Ziel der neuen DAH-Kampagne „Selbstverständlich positiv“. Ende April ging dazu die erste Folge eines Podcasts online. Alle 14 Tage erzählen Gäste, was ihnen geholfen hat, offen positiv zu leben oder was sie dafür noch brauchen. DAH-Mitarbeiter Dominik Dijaleu ist Moderator und gehört zu den Machern des Podcasts. Alle zwei Wochen donnerstags erscheint eine neue Folge.
Ein Beitrag aus HIV-Beratungaktuell 2021/2
Dominik, wie lange dauert eine Folge und was erwartet mich?
Im Schnitt könnte man sagen: circa 40 bis 50 Minuten. Neben dem Interviewpart, der das Hauptelement einer jeden Folge ist, gibt es auch immer eine kleine Kolumne mit Anekdoten zum Thema „Selbstverständlich positiv“.
Ich moderiere den Podcast mit meiner Kollegin Heike Gronski. Unser Kolumnist*innen-Team besteht aktuell aus der Drag Queen Barbie Breakout und meiner Kollegin und Autorin Katja Schraml. Der Podcast ist Teil der gleichnamigen Kampagne und ist durch Workshops partizipativ mit der positiven Community entstanden.
Was war die Idee hinter dem Podcast „Selbstverständlich positiv“ und warum habt Ihr das Medium Podcast ausgewählt?
Die Idee des Podcasts ist, Menschen mit HIV in einem selbstverständlichen Leben mit der Infektion zu bestärken. Wir wollen herausfinden, was es für diese Selbstverständlichkeit braucht und was vielleicht auch die Gründe sein könnten, warum sie nicht unbedingt für alle möglich ist. An erster Stelle soll der Podcast Mut machen und empowern. Mit einem Podcast liegen wir da nicht nur am Puls der Zeit, er ist auch für diese Inhalte das perfekte Medium, weil es ein sehr intimes ist. Du kannst sie ganz individuell für dich abrufen und hören, am besten über Kopfhörer. Dadurch, dass Podcasts nur über Stimme und Sound funktionieren, können unsere Interviewgäste in Einzelfällen auch anonym bleiben.
Wie seid Ihr bei der Auswahl der Interviewpartner*innen vorgegangen?
Unser Wunsch ist es, so viele Lebensbereiche und Lebenssituationen wie möglich zu beleuchten. Unsere Liste geht vom positiven Jugendlichen, über Politiker*innen, BPoC („Black People of Colour“), trans* Menschen und Mütter bis hin zu Angehörigen oder negativen Partner*innen.
Für wen ist der Podcast gemacht, wem würdest Du ihn ans Herz legen?
Der Podcast richtet sich ganz klar an erster Stelle an Menschen mit HIV. Natürlich sind aber auch Interessierte dazu eingeladen, mal reinzuhören.
Welche war die für Dich schönste Folge und warum?
Das ist immer die schwerste Frage. Alle Folgen haben bisher ihre individuellen Highlights. In einer Episode ist unsere Kolumnistin Barbie Breakout für das Interview zu Gast; sie ist sehr unterhaltsam und tiefgründig zugleich. Ein weiteres Highlight ist aber auch das Gespräch mit Franziska Borkel, die einfach ein selbstverständlich positives Leben par excellence lebt. Und einige sind zwar schon produziert, aber noch nicht veröffentlicht. Da will ich noch nicht zu viel verraten.
Was war für Dich die größte Schwierigkeit?
Ich bin die einzige Person im Podcast, die HIV-negativ ist. Als sich herauskristallisierte, dass ich das Format mit Heike co-moderieren soll, hatte ich anfangs meine Bedenken, weil sich der Podcast ja speziell an die Community richtet. Aber eben die mitwirkende Community hat mich dann wiederum sehr darin bestärkt, die Aufgabe anzunehmen. Vielleicht stelle ich ja so auch mal Fragen, auf die eine positive Person nicht mehr gekommen wäre. Das wünsche ich mir auf jeden Fall.
Wo und wie finde ich den Podcast?
Ihr findet ihn bei Spotify, Google Podcasts und direkt auf unserer Homepage www.selbstverständlichpositiv.de. Auf der Seite gibt es auch eine nette Mitmachaktion zur Kampagne. Schaut mal vorbei.
Mit wem sprichst Du in den nächsten Folgen?
Neulich habe ich mich, ausnahmsweise ohne meine Co-Moderatorin, mit Bastian Castillo getroffen, den einige vielleicht aus dem Dating-Format Prince Charming kennen. Das ist ein nettes Gespräch über das verpassen von „richtigen“ Momenten geworden. Und viele weitere spannende Gespräche werden noch folgen, das ist ganz sicher.
Klaus Purkart
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