HIV-bezogene Krankheitsängste: Empfehlungen für die Beratung
„Schon wieder ein*e Hypochonder*in?“, geht uns durch den Kopf, wenn wir zum wiederholten Male erklärt haben, dass eigentlich kein Risiko vorliegt und der Test vermutlich (wieder) negativ sein wird. Wir spüren aber, dass unsere Erläuterungen nicht ankommen und das Gegenüber weiter nach Gründen sucht, weshalb eventuell doch eine Infektion erfolgt sein könnte.
Doch was tun, wenn eine rationale Erklärung von Übertragungsrisiken die Ängste nicht oder nur unwesentlich lindert?
Das Manual „HIV-bezogene Krankheitsängste“ zeigt Wege auf, wie Ratsuchende, die eine hohe Angst vor HIV, dabei aber kein oder nur ein geringes Risiko für eine HIV-Übertragung haben, in der HIV-Beratung gut versorgt werden können. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung einer angemessenen Beratung und Überweisung – anstelle von wiederholten und unnötigen HIV-Tests oder der Stigmatisierung und Ausgrenzung dieser Klient*innen-Gruppe.
Wir stellen acht hilfreiche Strategien im Umgang mit HANLR1-Klient*innen vor. Im Anhang findet sich eine Checkliste, die dabei helfen kann, herauszufinden, ob Klient*innen überstarke Ängste vor HIV haben und eine Beratungsstrategie empfehlenswert ist, bei der die Angstthematik im Vordergrund steht.
Das Manual kann auf unserer Materialien-Seite abgerufen und heruntergeladen werden.
[1] High HIV Anxiety – No/Low Risk. Der Text basiert auf der Arbeit der „High HIV Anxiety – No/Low Risk Working Group“ von kanadischen HIV/STI-Berater*innen, deren Update (2021) wir dankenswerterweise übersetzen und in diese Handreichung integrieren durften.
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