Am 28. Januar 2025 ist Europäischer Datenschutztag. Ein Tag, der mit einer wichtigen Botschaft, der es aber auch in die Liste der kuriosen Feiertage geschafft hat (www.kuriose-feiertage.de). Eine zweifelhafte Auszeichnung, die die Wichtigkeit des Themas völlig unterschätzt.

Warum ein Europäischer Datenschutztag?

Der Tag soll uns daran erinnern: Wir müssen vorsichtig mit persönlichen Daten umgehen – mit den eigenen und auch mit denen von anderen. Der Europäische Datenschutztag wurde auf eine Initiative des Europarats ins Leben gerufen. Am 28. Januar 1981 wurde die Europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet. Das war das erste internationale Datenschutzabkommen zum Schutz personenbezogener Daten mit völkerrechtlich verbindlichem Charakter.

Warum ist Datenschutz so wichtig?

Den meisten Menschen scheinen das zwar bewusst zu sein, aber Theorie und Praxis klaffen hier regelmäßig weit auseinander. Für die meisten Menschen ist schwer vorstellbar, dass ausgerechnet ihre eigenen Daten von großer Bedeutung sind. Dass mit Kontodaten Missbrauch geschehen kann, leuchtet allen ein. Welche Gefahren lauern, da alle verfügbaren Daten genutzt werden, um Konsumverhalten zu analysieren, Werbung zu personalisieren oder Einfluss auf Meinungen zu nehmen, ist schon schwerer zu verstehen.

Ohne Regeln würden wir die Kontrolle über personenbezogene Daten vollkommen verlieren und einige wenige würden damit noch reicher.

Daten sind Geld wert

Je mehr Daten über eine Person zur Verfügung stehen, desto wertvoller sind diese. Werden die Daten dann noch an sog. Datenbroker verkauft, ist deine digitale Identität kaum noch einzufangen.

Das steht meist alles im „Kleingedruckten“ – aber wer liest das schon.

Gefahr der Beeinflussung durch Social Media

Social-Media-Apps sind so programmiert, dass wir möglichst viel Zeit darauf verbringen. Je länger wir dort unterwegs sind, desto mehr Daten geben wir preis – bewusst oder unbewusst – und sind besser zu durchschauen. Mit den Daten, die von unseren Handys ausgelesen werden, wenn kaum jemand das Auslesen verbietet, entsteht ein interessantes Profil. In den Apps entstehen Verhaltensvorhersagen ihrer Nutzenden, die als passgenaue Werbeflächen an Höchstbietende versteigert werden.

Wer Daten preisgibt, läuft Gefahr, manipuliert zu werden. Informatiker warnen schon lange davor, dass unsere Datenprofile dazu genutzt werden, gezielte Falschmeldungen zu platzieren und damit unsere Meinungsbildung zu manipulieren. Des Weiteren werden über die Kommentarfunktionen – auch von Bots – Ideologien und Weltanschauungen in der Öffentlichkeit verbreiten.

Das Oxford Internet Institut hat in einer Untersuchung zur „Organisierten Social-Media-Manipulation“ herausgefunden, dass der Missbrauch von Sozialen Medien für Propagandazwecke extrem zugenommen hat.

Was tun?

  • Sichere Messenger nutzen (z.B. Signal), die nicht auf alle Daten zugreifen wollen und diese noch Social-Media-Kanälen verbinden.
  • Berechtigungen installierter Apps überprüfen und nur die zwingend notwendigen erlauben.
  • Öfter mal ein paar Euro für datenschutzfreundliche Apps ausgeben. App-Anbieter lassen sich fast immer bezahlen, wenn nicht mit Geld, dann mit Daten.
  • Möglichst wenige Apps haben.
  • Keine Daten preisgeben, die augenscheinlich für den Zweck keinen Sinn machen.
  • Nicht nur Social Media als Informationsquelle nutzen.
  • Beiträgen mit extrem vielen Hashtags misstrauen.
  • Die Werbe-ID auf dem Handy löschen
  • VPN nutzen
  • Freunde treffen, dabei Handy, Tablett, Laptop, etc. einfach mal auslassen und analog kommunizieren
  • Am 1. Februar an den Nationalen Ändere-Dein-Passwort-Tag denken